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Qualitätssicherung in der Schweißtechnik? So funktioniert’s!

Wo Funken fliegen und Nähte entstehen, stapeln sich die Papierberge. Schweißbetriebe stehen zunehmend unter Druck, wirtschaftlicher zu arbeiten – dabei bleibt die Bürokratie rund um WPS (Welding Procedure Specification), Zertifikate und Normen eine zeitraubende Herausforderung.

Gängige Normen wie EN 1090 und ISO 9606 sind in der schweißtechnischen Fertigung essenziell, um die geforderte Nahtqualität nachweislich sicherzustellen. In der Praxis führen sie aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes zu deutlich verlangsamten Prozessen. Das können Sie nun ändern!

Verloren im Datenablage-Dschungel

Bevor überhaupt ans Schweißen gedacht werden kann, müssen einige grundlegende Dinge geklärt sein: Wer hat die nötigen Zertifikate, sind diese noch gültig oder muss vorab eine Prüfung abgelegt werden? Außerdem ist eine passende WPS erforderlich.

Die dafür notwendigen Unterlagen? – „Irgendwo abgespeichert“ auf dem Firmenlaufwerk in diversen Listen und Ordnern. Diese herkömmliche Methode kostet nicht nur viel Zeit, sondern belastet die ohnehin schon strapazierten Nerven zusätzlich.

Die Problematik kennt Franz Bichler nur zu gut: „Für die Verwaltung der Schweißzertifikate sowie den Überblick und die Auswahl passender Schweißanweisungen vergehen oft Stunden. Außerdem übersieht man schnell die erforderliche Revalidierung der Zertifikate.“

Bereits seit zwei Jahren zertifiziert Bichler als International Welding Technologist (IWT) Schweißfachkräfte und stellt entsprechende Schweißzertifikate aus. Dabei berichten ihm immer mehr Betriebe vom wachsenden wirtschaftlichen Druck, der auf ihnen lastet.

Schluss mit dem Tabellenchaos

Insbesondere die Schweißaufsicht muss die hohen Qualitätsstandards gewährleisten und gleichzeitig effizientere Abläufe entwickeln. Parallel zum hektischen Schweißalltag ist es aber schier unmöglich, Optimierungspotenziale zu erkennen – geschweige denn, diese umzusetzen. Ein Umstieg zu digitalen Arbeitsweisen liegt somit vor allem für kleine und mittlere Betriebe in weiter Ferne.

Viele Vorgesetzte speichern die Prüfungsdaten nach wie vor in einer Excel-Liste auf dem PC ab“, weiß Bichler. „Genau da fängt das Chaos an, weil man mit den herkömmlichen händischen Listen schnell den Überblick verliert.“

Ein geordnetes Schweißdatenmanagement würde zwar viel Arbeit abnehmen, dennoch „fehlt die Zeit, sich in komplizierte Programme einzuarbeiten“, stellt Joachim Böck, strategischer Produktmanager bei Fronius International, fest. Das Hightech-Unternehmen hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, dieses Problem zu lösen und die bestehende Digitalisierungslücke in der schweißtechnischen Fertigung zu schließen.

Schneller Einstieg in die Digitalisierung

Genau hier kommt die digitale Cloud-Plattform WeldCube Air ins Spiel: Die integrierte Suchfunktion ermöglicht ein schnelles Auffinden relevanter Dokumente. Vor der Schweißung können Sie vom System ganz bequem prüfen lassen, ob die passende Schweißanweisung und -fachkraft mit gültigem Zertifikat verfügbar sind. Die automatischen Erinnerungen helfen, keine Revalidierung der Schweißzertifikate zu vergessen.

Schweißfachkräfte werden mit all ihren Zertifikaten übersichtlich auf der Plattform hinterlegt.

Einfache WPS-Integration

Die durchdachte Softwarelösung unterstützt Sie außerdem auch bei der Qualitätssicherung Ihrer schweißtechnischen Fertigung. Per Knopfdruck lassen sich WPS-konforme Parameter (Jobs) auf die verbundenen Schweißsysteme spielen.

So können Schweißer und Schweißerinnen die erforderliche WPS vom Plan ablesen und die dazugehörigen Parameter via Jobs zügig einstellen. Das reduziert nicht nur Fehlerquellen, sondern auch die zum Einstellen erforderliche Zeit.

Ergebnis: Kein langes Suchen oder Abgleichen von WPS, Zertifikaten und Schweißpersonal. Darüber hinaus stellen Sie die Verwendung der richtigen Parameter sicher, was die Fehlerquote aktiv senkt. Das Beste daran? Sie können die Cloud kostenlos testen!

Ohne Installation sofort loslegen

Dadurch fällt eine große Hürde für den Einstieg in die Digitalisierung weg. Denn viele digitale Tools sind meist nicht nur teuer, sondern erfordern eine aufwendige und komplizierte Konfiguration.

Wir haben uns intensiv mit den Bedürfnissen unserer Kunden und Kundinnen auseinandergesetzt und auf das Wesentliche fokussiert, damit die Hemmschwelle für den Einstieg in die Digitalisierung so gering wie möglich ist“, geht Böck näher auf den Entwicklungsprozess ein.

Joachim Böck war von Anfang an bei der Entwicklung von WeldCube Air dabei.

Ziel war es, die Implementierung so zu gestalten, dass der Betrieb ohne aufwendige Anpassungen nahtlos weitergeführt werden kann. Denn dank der Cloud-Technologie ist kein zusätzliches IT-Equipment erforderlich – ein Internetzugang genügt: „Einfach das jeweilige Fronius Schweißgerät via Internet mit WeldCube Air verbinden und fertig“, erklärt Böck den simplen Vorgang.

Zeit für echte Verbesserungen

Die Plattform bietet aber mehr als einen digitalen Ablageort für WPS und Schweißzertifikate: Sie erleichtert auch die zentrale Verwaltung aller intelligenten Fronius Schweißgeräte. Mit ein paar wenigen Klicks haben Sie alle dazugehörigen Bedienungsanleitungen und Ersatzteillisten parat oder rollen Firmware-Updates bequem auf Ihre Geräte aus.

Darüber hinaus stellt sie übersichtlich und für 30 Tage rückwirkend alle relevanten schweißtechnischen Kennzahlen zur Verfügung. Somit wird es zum Kinderspiel, die Produktivität Ihrer Fertigung jederzeit im Blick zu behalten.

Die Daten eines Schweißgerätes, der Schicht oder der gesamten Schweißflotte stehen sofort und übersichtlich zur Verfügung.

Auf Basis dessen lassen sich fundierte Optimierungspotenziale ableiten. Zeit-, Energie- und Materialeffizienz stehen dabei besonders im Fokus, weshalb sich beispielsweise ein prüfender Blick auf den durchschnittlichen Drahtverbrauch oder die Lichtbogeneinschaltzeit lohnt. Die Auswertungen können Sie – je nach Wunsch – flexibel definieren: für ein einzelnes Schweißgerät, eine Schicht oder gleich die ganze Flotte.

Zertifizierter Datenschutz für maximale Sicherheit

Selbstverständlich sorgt Fronius für zertifizierte Sicherheit (ISO/IEC 27001) und schützt so Ihre gespeicherten Daten gemäß strengen europäischen Richtlinien – für höchste Datensicherheit und Schutz vor unbefugtem Zugriff.

Stets mit Blick auf die Zukunft gewährleistet WeldCube Air die Kompatibilität mit aktuellen (TPS/i oder iWave) und zukünftigen Fronius Schweißgeräten – für eine langfristig sichere Nutzung.

Erweiterungsmöglichkeiten im Anflug

Die Cloud ist damit bereits so weit entwickelt, dass nichts hinzuzufügen ist – oder etwa doch? „Derzeit arbeiten wir an einer Lösung, die die Einhaltung von WPS überprüft und umfassende Berichte für Audits erstellt“, verrät Joachim Böck, wie WeldCube Air Betrieben künftig noch mehr unter die Arme greifen wird. „Außerdem möchten wir in Zukunft unter anderem auch Kalibrierprotokolle direkt auf der Plattform zur Verfügung stellen.“

Sind Sie schon in der Zukunft des Schweißens angelangt? Mehr rund um das Thema Digitalisierung finden Sie auf unserem Blog unter Schweißfolgeplan und digitale Schweißdatendokumentation.

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