Während das WIG-Schweißen schon ein anspruchsvoller Prozess ist, der ein hohes handwerkliches Geschick erfordert, gilt das Synchron-WIG-Schweißen als besondere Kür. Denn es verlangt ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team, das nicht nur die gleichen Bewegungen ausführt, sondern synergetisch zusammenarbeitet. Das bedeutet: Der eine Schweißer gleicht eine vom Kollegen verursachte Prozessschwankung auf der anderen Seite sofort eigenständig oder auf Zuruf aus. Sie kommunizieren via Funk oder über vorher vereinbarte Klopfzeichen für Aktionen wie ‚Stromstärke erhöhen‘.
Ohne direkten Blickkontakt synchron schweißen klingt kompliziert und bedarf viel Erfahrung – hat aber gerade im Behälter- und Rohrleitungsbau deutliche Vorteile, da es „spürbar zur Wirtschaftlichkeit und Rentabilität beitragen kann“, weiß Gerhard Haminger, IWT-Schweißtechniker bei Kremsmüller Industrieanlagenbau. Daher setzt der Anlagenbauer das Synchron-WIG-Schweißen wann immer möglich beim Fügen von Steig- und Quernähten in der Fertigung von Großbehältern und Rohrleitungen aus dickwandigen Blechen mit Materialdicken ab vier Millimetern ein. Der Vorteil: Es spart Zeit. Das Ausschleifen der Gegenseite entfällt, und es kann ein breiterer Steg stehen bleiben. Damit reduziert sich der Aufwand für die Anarbeitung der Schweißkanten.
Schneller und sparsamer
Doch nicht nur die Zeit ist ein entscheidender Mehrwert des beidseitigen Fügeverfahrens. „Was nicht weggeschliffen wird, muss anschließend auch nicht mehr gefüllt werden, sodass auch noch weniger Schweißzusatz benötigt wird“, erläutert Haminger. Zusätzlich reduziert sich beim Synchron-WIG-Schweißen in Summe der Schutzgasverbrauch, weil die Naht zugleich von beiden Seiten begast wird. Und damit nicht genug: Da die beiden Schweißer fast unbewusst im gegenseitigen Zusammenspiel Schwankungen bei den Spaltbreiten oder Stegstärken korrigieren, verringert sich der Aufwand bei der Nahtvorbereitung.
Mehrwert durch digitale Schweißstromquelle
Synchron-WIG-Schweißen – technische Unterstützung ist beim synchronisierten Prozess immer sinnvoll.
Obwohl es im Hinblick auf die verwendbaren Stromquellen kaum Einschränkungen gibt, unterstützt der Griff zu digitalen WIG-Schweißstromquellen das Schweißerteam deutlich. So werden bei der MagicWave-Serie von Fronius beispielweise beide Lichtbögen dank dem „Sync-Mode“ zuverlässig automatisch harmonisiert. Das stellt beim gleichzeitigen WIG-Schweißen auch mit Wechselstrom sicher, dass die Quellen synchron arbeiten – ganz ohne Klopfzeichen.
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