Um bei Schweißgeräten den Qualitätsstandard langfristig zu sichern, ist ein regelmäßiges Kalibrieren notwendig. Gerade für schweißtechnische Betriebe ist es sehr wichtig, dass Geräte während der gesamten Lebensdauer gleichwertige und gleichbleibende Schweißergebnisse liefern.
Beim Kalibrieren von Schweißmaschinen erfolgt eine Messung der Spannung, Stromstärke und Drahtvorschubgeschwindigkeit. Hierfür wird das Schweißgerät bei einer Kalibrierstation angeschlossen. Zudem besteht die Option ebenso den Gasdurchfluss der Schweißstromquelle zu messen. Die Kalibriersoftware analysiert und vergleicht die Werte der jeweiligen Schweißmaschine mit dem von der Norm vorgegebenen Werte. Dabei wird ermittelt, wie groß die Abweichung zwischen den beiden Werten ist und ob diese Abweichung innerhalb festgelegter Toleranzen liegt. Die Regelung der zulässigen Toleranzwerte bestimmt die Europäische Norm (EN) 50504 „Validierung von Lichtbogenschweißeinrichtungen“. Liefert der Kalibrierungsprozess kein erfolgreiches Ergebnis, müssen Maßnahmen erfolgen. Solange der Mangel nicht behoben ist, sollten Unternehmen die Schweißmaschine auch nicht für die Produktion verwenden – nicht zuletzt aufgrund der Qualitätssicherung und der Produkthaftung.
Vorteile und Anforderungen
Generell können MIG/MAG, E-Hand sowie WIG-Geräte kalibriert werden. Bei metallverarbeitenden Betrieben, die nach einer Norm zertifiziert sind, muss eine regelmäßige Kalibrierung der Schweißgeräte stattfinden. Zu den Normen zählen beispielsweise die ISO 9000 Reihe sowie die EN ISO 3834-2 – sie legen die Grundsätze zur Qualitätssicherung geschweißter Produkte fest. Die Anforderungen an die Herstellung sowie CE-Kennzeichnung von Stahl- und Aluminiumtragwerken bestimmt die EN 1090. Die Einhaltung der Normen baut vor allem Vertrauen zum Kunden auf und kennzeichnet die Professionalität des Herstellers. Nicht zuletzt kann bei Reklamationen der Nachweis einer Kalibrierung von Vorteil sein.
Eine regelmäßige Wartung der Geräte kostet natürlich Geld, eine nicht nachweisbar normgerechte Produktion im Schadensfall jedoch mehr. Bei Unfällen können nicht nur Stahlbauten, sondern auch Menschen zu Schaden kommen. Es ist somit eine Verpflichtung dem Kunden gegenüber die Qualität der Produkte zu sichern – eine regelmäßige Kalibrierung der Schweißgeräte ist der erste Schritt zum Erfolg.
TIPP: Eine Kombination aus sicherheitstechnischer Überprüfung (SIT) und Kalibrierung spart Kosten und Zeit.
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2 Kommentare
Marcel
20. November 2018 um 11:43 UhrSchöner Artikel. Musste ich auch schon feststellen, dass ich als Hobbyschweisser kein vernünftige Schweißnaht mehr hinbekam. Nachdem ein Freund mir mein Schweißgerät kalibriert hat, war alles wieder super!
redakteur
20. November 2018 um 13:03 UhrHallo Marcel! Super – das freut uns sehr zu hören!