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Pulsen beim Stahlschweißen als universelle Lösung

Die eierlegende Wollmilchsau? In zahlreichen Lebensbereichen bliebe sie zu wünschen übrig. Doch gibt´s eigentlich auch in Puncto Schweißgerät DIE universelle Lösung? Gibt es eins für alles? Gibt es DEN idealen Prozess? Natürlich nicht. Doch referenzieren wir Mal ausschließlich auf den Bereich Stahl-Schweißen und den MAG-Prozess. Eines wird schnell klar: Ist Pulsen im Spiel, wird auch beim Schweißen von Stahl vieles einfacher …

Pulsen? Klar! Doch Wann und Wo?

Auch beim Schweißen von Stahl bietet das Pulsschweißen gegenüber anderen Lichtbogenarten zahlreiche Vorteile. Ausführlich beschrieben haben wir diese im Artikel MIG/MAG Impulsschweißen – warum eigentlich? Wesentliche Erkenntnis daraus: Gerade im Übergangslichtbogenbereich ist es sinnvoll, auf´s Pulsen umzuschwenken. Denn besonders hier entstehen vermehrt Schweißspritzer und die Nahtoberflächen werden unansehnlich. Teilweise hat das massive Nacharbeit zur Folge.

Video: Geräte fürs Pulsschweißen werden sogar in der Landwirtschaft eingesetzt

Pulsen? Klar! Doch wo besser nicht?

Kurz gesagt: im unteren Leistungsbereich des Standartlichtbogens (Kurzlichtbogen), sowie im hohen Leistungsbereich (Sprühlichtbogen). Zwar bringt Pulsschweißen von Haus aus verminderten Wärmeeintrag mit sich. Aber gerade im Dünnblechbereich können die hohen Stromspitzen des Pulsstroms zum Problem werden. Natürlich sind die Hochstromphasen sehr kurz. Jedoch begünstigen sie im Dünnblechbereich das Durchbrennen. Pulsen ist hier also eher kontraproduktiv.

Auch im hohen Leistungsbereich ist Pulsen eigentlich abträglich: Der hier beim Sprühlichtbogen auftretende Pinch-Effekt (einschnüren der Tropfen) generiert von Haus aus einen geschmeidigen Werkstoffübergang. Das Material fließt förmlich ins Schmelzbad und der Lichtbogen lässt sich butterweich führen. Das Pulsschweißen würde hier eher Fahrt rausnehmen und die Schweißgeschwindigkeiten verlangsamen.

Video: Pulsen im Stahlbau bei Guntamatic – DEM Hersteller für Biomasse-Heizsysteme

Trotzdem: Pulsen beim Stahl-Schweißen in allen Leistungsbereichen – warum eigentlich?

Doch ganz so einfach ist es nicht. Schauen wir nämlich in den Arbeitsalltag der Firmen im Bereich Stahlschweißen, wird eines schnell klar: Pulsen gilt – unabhängig vom Leistungsbereich – als unablässiger Trend. Dabei wird der Impulslichtbogen mittlerweile über einen sehr großen Leistungsbereich verwendet. Vielfach auch anstatt des soliden Kurzlichtbogens sowie alternativ zum geschmeidigen Sprühlichtbogen.

Es geht also nicht nur ausschließlich darum, den spritzerbehafteten Übergangslichtbogen zu vermeiden. Oder damit verbundene Nacharbeit zu reduzieren. Eine weitere logische Begründung ist, dass im Arbeitsalltag der Metallbauer bei weitem nicht nur in der Wannenlage geschweißt wird. Vielfach finden auch Positionsschweißungen in diversen Zwangslagen statt – zum Beispiel Kehlnähte, Stumpfnähte und viele mehr.

Bild: Pulsen beim Stahl-Schweißen verringert Spritzer und Nacharbeit. Außerdem werden Positionsschweißungen deutlich erleichtert.

In diesen Fällen wird das Pulsschweißen zur perfekten Lichtbogen-Alternative, aufgrund seiner Wärmereduktion und der etwas verringerten Einbrandtiefe. Zeitaufwändiges Pendeln oder sonstig spezielle Techniken zum Positionsschweißen fallen somit überwiegend weg. Das bedeutet wiederum Zeitersparnis – letztlich kann schneller geschweißt werden.

Pulsen – einfach schöner!

Überdies beschreiben die Facharbeiter beim Schweißen von Stahl das Pulsen als „die schönere Art zu schweißen“. Der wohl alles bestimmende Punkt dabei: Verwendet der Schweißer standardmäßig den Pulslichtbogen, muss er kaum mehr am Schweißgerät umparametrieren. Einzig die Leistung wird – abhängig von der jeweiligen Schweißaufgabe – angepasst. Die Handhabung des Schweißgeräts wird somit deutlich erleichtert, da eine weite Range im Leistungsbereich mit nur einem Lichtbogen abgedeckt wird.

Bild: Schweißer in mittelständischen Metallbau-Unternehmen verwenden mittlerweile vielfach die Pulsfunktion, denn: „Pulsen fühlt sich einfach schöner an.“

Zudem wirkt die Geräuschkulisse beim Pulsen eigentlich in allen Leistungsbereichen gleichmäßig und damit angenehmer. Vielfach beschreiben Schweißer auch, dass das Schmelzbad schöner, konstanter und gleichmäßiger über den gesamten Leistungsbereich zu kontrollieren sei. Natürlich könnte auch das mit dem Wohlfühlfaktor der Geräuschkulisse zusammenhängen …

Pulsschweißgeräte fürs Handschweißen auch bei Fronius

Wir haben Ihr Interesse fürs Pulsen beim Schweißen von Stahl geweckt? Das freut uns sehr. Denn auch bei Fronius haben wir uns diesem Thema ausgiebig gewidmet. Und speziell für das Segment Handschweißen haben wir daher unser Produktportfolio mit der TransSteel Pulse aufgewertet: Die Erweiterung der TransSteel-Serie um die Funktion Pulsschweißen beschert uns seither große Nachfrage. Mehr Informationen zur TransSteel Pulse finden Sie hier.

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