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COBOT – Wenn manuelles Schweißen nicht mehr reicht

Cobot

Richtlinien, wohin das Auge reicht. Die Formel 1 nennt es Reglement. Die Schweißtechnik Normen und Spezifikationen. Ähnlich wie im automobilen Rennsport sind heutzutage die Ansprüche an Qualität und Sicherheit beim Schweißen hochgesteckt. Jederzeit reproduzierbare Schweißnähte und lückenlose Schweißdatendokumentation sind längst keine Seltenheit mehr, sondern Stand der Technik. Wird manuell geschweißt, lassen sich die Vorgaben häufig nicht erfüllen. Die Lösung lautet Automation – auch für kleine und mittlere Betriebe (KMUs).

Gleichbleibende Schweißqualität ab Losgröße 1

Obwohl automatisierte Schweißprozesse deutlich konstantere Schweißergebnisse erzielen, tun sich viele KMUs noch schwer mit Automation. Hohe Anschaffungskosten für Schweißroboter und professionelle Programmierkenntnisse stehen kleinen Losgrößen gegenüber. Cobot-Schweißzellen können hier Abhilfe schaffen. Präzise Brennerbewegungen mit einer Wiederhol-Genauigkeit bis in den Hundertstel-Millimeter-Bereich sorgen für jederzeit reproduzierbare Schweißnähte. Wenn nötig auch in Serie. Dabei steuert intelligente TPS/i-Stromquellentechnik der neuesten Generation die Schweißprozesse und zeichnet bei Bedarf sämtliche Schweißdaten auf. Gespeichert und ausgewertet werden sie von innovativer Datenmanagement-Software.

Hochbezahlte Programmierer/-innen sind kein Thema

Einen Cobot zu programmieren ist einfach und intuitiv. Weder spezielle Software- noch Programmierkenntnisse werden benötigt. Fast immer reicht ein kurzes Training von wenigen Stunden. Salopp gesprochen: Cobots zu teachen lernt man im Handumdrehen. Ist das Bauteil fixiert und der Schweißjob gespeichert, drückt die Schweißfachkraft auf Start und der Cobot legt los. Was dann folgt, kann praktisch jede Anlernkraft erledigen: die nächsten Bauteile einspannen und weitere Starts auslösen. Auf diese Weise sparen Unternehmen nicht nur Personalkosten, sondern verschaffen professionellen Schweißfachkräften mehr Spielraum für anspruchsvolle Aufgaben. Ihr Job wird um vieles attraktiver. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Suche nach neuen Fachkräften!

Bediener fixiert Bauteil in der CWC-S

Schweißfolgen festlegen auf Knopfdruck

Die ersten Schritte sind simpel und bei nahezu allen Cobots gleich: Zuerst führt man den Brennerkopf händisch zu den Startpunkten, Positionspunkten und Endpunkten der Schweißbahnen und speichert sie per Tastendruck. Ausgestattet mit diesen Informationen errechnet die Cobot-Software Schweißkonturen und Schweißfolgen. Auf den Touchscreens mancher Steuerungen kann man Bewegungsbefehle per Drag-and-drop einfügen. Zum Beispiel „Pendelparameter“. Programmierkenntnisse werden auch dafür nicht gebraucht.

Bediener teacht den Cobot der CWC-S von Fronius

Simulation bewahrt vor Störkonturen

Bevor geschweißt wird, besteht die Möglichkeit, den kompletten Schweißablauf zu simulieren. Im Simulationsmodus bewegt sich der Brenner entlang des Schweißpfades, ohne den Lichtbogen zu zünden. Erkennt die Software eine Störkontur, lässt sich der Pfad in der Software anpassen. Von einer Störkontur spricht man, wenn ein Brennerkopf oder Roboterarm an das Bauteil stößt und den korrekten Verlauf einer Schweißnaht stört. Ist ein Cobot programmiert, schweißt er Bauteil für Bauteil in gleicher Qualität und Geschwindigkeit. Rund um die Uhr. So eine hundertprozentige Konstanz ist selbst den Besten unter den Schweißfachkräften nicht möglich.

Schweißfolge teachen und simulieren

Passende Schweißparameter per App

Heutzutage unterstützen smarte Software-Tools beim komfortablen Finden geeigneter Schweißparameter. Apps wie diese wollen Schritt für Schritt mit Informationen zu Schweißprozess, Grundmaterial, Nahtart und Schutzgas gefüttert werden. Gibt man sie alle ein, berechnet der Wizard schnell und treffsicher die benötigten Schweißparameter für die jeweilige Schweißaufgabe.

Parameter auf Knopfdruck mit der Fronius WeldConnect-App  

Schnelles Umrüsten erhöht die Produktivität

Cobots sind – was Bauteilgröße und -geometrie angeht – enorm flexibel. Nahezu alle sind so gebaut, dass man Bauteile von unterschiedlicher Form und Größe schnell und unkompliziert wechseln und einspannen kann. Das spart Zeit und steigert den Output. Schweißtische mit Lochbohrungen und passende Spann-Sets unterstützen das Handling. Cobots gibt es wahlweise für den Ein- oder Mehr-Stationen-Betrieb. Sie sind nicht nur für das Schweißen von Kleinserien, sondern auch für die Teilefertigung ab Losgröße 1 prädestiniert. Deshalb sind sie ideal für alle Betriebe, die die verschiedensten Komponenten in kleinen Stückzahlen fertigen und über keine Programmierspezialistinnen und -spezialisten verfügen.

Fronius Cobots

Damit unsere Cobots den vielfältigen Anforderungen der metallverarbeitenden Betriebe gerecht werden, haben wir verschiedene Modelle im Portfolio: Die CWC-D(ouble) ist eine Cobot-Schweißzelle mit zwei Stationen, die hauptzeitparalleles Rüsten ermöglichen. Das bedeutet, dass man das nächste Bauteil parallel zum laufenden Schweißvorgang einspannen kann, was besonders effizient ist. Im Zwei-Stationen-Betrieb beträgt die maximale Bauteillänge einen Meter. Sollen Bauteile bis zu einer Länge von zwei Metern geschweißt werden, geht das problemlos auf Knopfdruck: Taste drücken, die Trennwand verschwindet und schon ist die Anlage bereit für den Ein-Stationen-Betrieb und größere Bauteile.

In der Cobot-Schweißzelle CWC-D ist sowohl Ein- als auch Zwei-Stationen-Betrieb möglich

Die etwas kleinere CWC-S(ingle) ist für den reinen Ein-Stationen-Betrieb gedacht. Mit einer Dreheinheit und einem Reitstock ausgestattet, bietet sie zusätzliche Flexibilität bei Bauteilgeometrien: Kundinnen und Kunden können mit diesem Equipment sowohl Längs- als auch Rundnähte schweißen. Der Standard-Arbeitsbereich beträgt 1.500 x 1.000 x 700 mm. Werden zylindrische Bauteile geschweißt, 860 x 450 mm. Zusätzlich zur Standard-Ausstattung sind spezielle Starter-Pakete wie Prozess-Training, Ersatzteilpakete, Schweißversuche, die WeldConnect-App oder die Datenmanagement-Software Weldcube wählbar.

Fronius Cobot-Schweißzelle CWC-S wahlweise mit und ohne Dreheinheit

Sicherheit als oberstes Gebot

Die Gesundheit und Sicherheit unserer Schweißfachkräfte sind uns enorm wichtig. Pneumatische Blendschutzwände, Schiebetüren mit Sichtschutz und Rauchgasabsaugungen sind bei Fronius Cobots Standard. Sie schützen vor körperlichen Verletzungen, Augenverletzungen oder Beeinträchtigungen der Atemwege. So garantieren wir mit unseren Fronius Cobots nicht nur effizientes, sondern vor allem sicheres Schweißen.

Cobot-Schweißzelle CWC-S, pneumatisch schließender Blendschutz, Einhausung mit seitlichen Schiebetüren

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